Kundinnen und Kunden der Bäckerei Hahn können künftig auch außerhalb von Ladenöffnungszeiten tagesfrische Brot- und Backwaren beziehen. Mit Verkaufsautomaten sollen sowohl der Service als auch ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln gefördert werden.
Verkaufsautomaten sieht man derzeit immer öfter. In ländlichen Gebieten sammeln sich dort beispielsweise Angebote regionaler Erzeuger. In Städten dagegen greift man gerne spontan am Sonntagabend auf Grillfleisch aus Automaten zurück. Doch ein reines Bäcker-Angebot gibt es derzeit noch nicht, zumindest nicht in Niederbayern und der Oberpfalz, dem Verkaufsgebiet der Bäckerei Hahn. „Die aktive und nachhaltige Nutzung unserer Produkte ist uns ein großes Anliegen,“ so Rudolf Hahn, Geschäftsführer in 4. Generation. Entsprechend arbeitet die Bäckerei stetig an neuen Konzepten und Ideen, ihre Produkte möglichst effizient nutzen zu können. Die Verkaufsautomaten passen da gut ins Konzept. „Unsere Kundinnen und Kunden haben dadurch die Möglichkeit, unsere frischen Brot- und Backwaren zu jeder Tages- und Nachtzeit und noch dazu zu einem um bis zu 30 Prozent rabattierten Preis zu beziehen. So können wir zum einen unsere Retoure-Ware reduzieren und zum anderen profitieren unsere Kundinnen und Kunden von mehr Servicequalität“, erläutert Maximilian Hahn, Geschäftsführer in 5. Generation, die Vorteile des Automatensystems.
Der erste Automat mit dem Namen Nachhaltigkeitskiste wurde nun im Februar vor dem Fachgeschäft in Salching aufgestellt. Alfons Neumeier, der erste Bürgermeister von Salching, zeigt sich von der Nachhaltigkeitskiste überzeugt: „Wir sind froh, dass die Bäckerei Hahn Salching als ersten Standort für ihren Verkaufsautomaten ausgewählt hat. Unsere Bürgerinnen und Bürger profitieren so von einer verbesserten Nahversorgung und der rabattierte Preis ermöglicht zudem noch mehr Menschen den Zugang zu frischen Brot- und Backwaren.“
Nach einer Testphase in Salching sollen Automaten an weiteren Standorten der Bäckerei Hahn folgen.
Aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln
Die Bäckerei hat bereits mehrere Schritte unternommen, um der Lebensmittelverschwendung aktiv zu begegnen. So unterhält der Familienbetrieb aktuell Kooperationen mit drei Organisationen, die die Retoure-Ware, also die Produkte, die täglich aus den über 60 Fachgeschäften wieder an die Backstube nach Geiselhöring zurückgeschickt werden, verteilen. Zwei Mal in der Woche holen jeweils „Die Tafel“ und drei Mal pro Woche Lebensmittelretter der Organisation Foodsharing Brot- und Backwaren zur Weiterverteilung ab. Alle 14 Tage verteilt zusätzlich der Verein „Rengschburger Herzen“ Lebensmittel an bedürftige Senioren.
Ein weiterer Teil der Retoure-Ware wird als Viehfutter für die Landwirtschaft verwertet und an einen zertifizierten Futtermittelbetrieb geliefert. Nicht mehr zum Verzehr geeignete Produkte werden in Biogasanlagen gegeben und somit als Energie zurückgewonnen. „Wir werfen nichts weg. Im Gegenteil, wir haben aktiv nach Wegen gesucht, um unsere nicht verkaufte Ware weiter nutzen zu können“, so Benedikt Hahn, ebenfalls Geschäftsführer in 5. Generation.
Mit den Verkaufsautomaten kommt nun ein weiterer elementarer Baustein hinzu. „Denn unser Handwerk bleibt auch nach Feierabend gut“, ist sich die Familie Hahn einig.