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Am Dienstag, den 28. Januar 2025, fiel im Gemeindesaal Aiterhofen der Startschuss für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung. Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft Aiterhofen sowie das Planungsteam des Ingenieurdienstleisters CreaTech Engineering GmbH kamen zusammen, um die ersten Schritte für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wärmeversorgung in der Region zu gehen. „Unser Ziel ist es, eine Wärmeplanung zu entwickeln, die nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch die Grundlage für die tatsächliche Umsetzung der zukünftigen Wärmeversorgung bildet“, erklärte Markus Blaimer, Geschäftsführer der CreaTech Engineering GmbH. Das Unternehmen bringt vor allem Kernkompetenz in der Anwendungsentwicklung von Geoinformationssoftware-Lösungen und der Betreuung von Infrastrukturprojekten mit.
Was ist eine kommunale Wärmeplanung?
Das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (Wärmeplanungsgesetz) verpflichtet alle Kommunen, bis spätestens 30. Juni 2028 eine Wärmeplanung zu erstellen. Im ersten Schritt werden Gebäudetypen und Baualtersklassen erfasst, um potenzielle Gebiete für die Anbindung an ein Wärmenetz zu identifizieren. Diese ersten Ergebnisse wurden am Dienstag von den Planern präsentiert und mit dem lokal spezifischen Wissen der Gemeinde abgeglichen. So konnten erste Fokusgebiete herausgefiltert werden, die im nächsten Schritt vertieft untersucht werden. (Weitere Informationen hierzu finden Sie auf dem Bürgerportal der CreaTech unter https://www.createch.gmbh/service/buergerportal-vg-aiterhofen/ )
Gemeinsam für eine nachhaltige Wärmeversorgung
Im nächsten Schritt werden die identifizierten Gebiete detailliert untersucht. Dabei werden datenschutzkonform Verbraucherdaten sowie Informationen zu bestehenden Energiequellen erfasst, um die besten Lösungen für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu entwickeln. Adalbert Hösl, Bürgermeister der Gemeinde Aiterhofen, und Alfons Neumeier, Bürgermeister der Gemeinde Salching, sind sich einig: „Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern transparent aufzeigen, welche Erwartungen sie an die Wärmeplanung haben können. Nur so schaffen wir Vertrauen und Akzeptanz für die geplanten Maßnahmen“.
Neben der Verwaltung und den Ingenieuren wird auch die Bevölkerung aktiv in den Prozess eingebunden. Die Bürger sollen in Zukunft umfassend informiert werden. Der CreaTech GeoViewer zeigt den aktuellen Planungsstand in Echtzeit, während das CreaTech Bürgerportal den Bürgern ermöglicht, häufige Fragen einzusehen oder eigene Fragen zu stellen. Der GeoViewer soll nach vollständiger Erfassung des Bestandes Mitte April zugänglich werden, das Bürgerportal steht schon jetzt für Informationen und Fragen den Bürgern zur Verfügung. In Zukunft soll für die Bürger hier auch die Möglichkeit entstehen, Gebäudedaten unter Wahrung des Datenschutzes selbst einzutragen, um somit einen wichtigen Teil selbst zur Planung beitragen zu können.
Erfolgsversprechende Perspektiven für die Region
Die kommunale Wärmeplanung wird in insgesamt vier Phasen bis voraussichtlich Ende August 2025 zu einem tragfähigen Konzept führen, das konkrete Möglichkeiten für den Ausbau von Wärmenetzen aufzeigen soll. Im Anschluss daran werden Maßnahmen zur praktischen Umsetzung entwickelt. „Unsere Region hat durch bestehende Versorgungsstrukturen wie die Gaswerke ein großes Potenzial, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Wir können auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen und diese effektiv nutzen“, erklärte Herr Stierstorfer von Energienetze Bayern.
Mit der kommunalen Wärmeplanung beginnt die VG Aiterhofen ein zukunftsweisendes Projekt, das nicht nur den CO2-Ausstoß verringern, sondern auch eine resiliente und nachhaltige Energieversorgung für die Region sichern soll. Auch Vertreter des Landkreises und der Stadt Straubing beobachten das Projekt mit großem Interesse, da die Gemeinden Aiterhofen und Salching zu den ersten Kommunen in der Region gehören, die die kommunale Wärmeplanung bereits jetzt anpacken, ohne Nachteile für die Bürger der Gemeinden. Maria Schießl, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Straubing-Bogen, begrüßt dieses Engagement. Der Blick über die Gemeindegrenzen hinaus ist auch für sie ein wichtiges Ziel. Sie unterstützt mit ihrem Team die Kommunen vor allem durch Informationsbereitstellung und die Vernetzung der Akteure im Landkreis.
Förderung durch den Bund unter dem Förderkennzeichen: 67K27395
Nationale Klimaschutzinitiative (www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie)
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger. Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.