Die fünftägige Feier des 150-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Oberpiebing, vom Donnerstag, 31.Mai bis Montag, 4.Juni, wird als ein Fest der Superlative in die Annalen der Feuerwehr eingehen. Im Mittelpunkt stand der Festgottesdienst unter freiem Himmel, mit rund 1000 Teilnehmern. Ein weiterer Höhepunkt war der Festzug mit 80 Vereinen beziehungsweise Gruppen, sowie sieben Musikkapellen und Spielmannszüge. Erstmals fungierte Bürgermeister Alfons Neumeier als Schirmherr. Die Fahnenmutter Birgit Kainz, zum dritten Mal in Amt und Würden, und die 19 Festmädchen strahlten an allen Festtagen mit der Sonne um die Wette. Die FFW Salching, mit Vereinsvorsitzendem Martin Scherm und Fahnenmutter Hildegard Schütz mit ihren 11 Festmädchen waren dem Festverein ein würdiger Pate. Der 19-köpfige Festausschuss mit Vereinsvorsitzendem Reinhard Bayerl und Festleiter Rudolf Englberger hatten ein attraktives Festprogramm auf die Beine gestellt.
Zum Auftakt am Donnerstag präsentierte die bayerische Kabarettistin Martina Schwarzmann im Festzelt auf dem Sportplatz in Oberpiebing, unter dem frenetischen Beifall der 1500 Besucher ihr neuestes Bühnenprogramm „Genau richtig“. Am Freitagabend gedachten die Ortsvereine am Abend auf dem Oberpiebinger Friedhof ihrer toten Feuerwehrkameraden. „In Dankbarkeit wollen wir unserer Verstorbener gedenken und ihnen danken für die Opfer, ihren Mut und ihren uneigennützigen Einsatz zum Wohle und zur Sicherheit aller Bürger in unserer Gemeinde“, sagte Festleiter Rudolf Englberger. Nach dem Gebet des Pfarrers Dr.Raphael Mabaka stellten Mitglieder der Feuerwehr auf die Gräber der Verstorbenen der letzten zehn Jahre brennende Kerzen. Mit Böllerschüssen , der Bayernhymne und der Nationalhymne, intoniert von der Blaskapelle, ging die Gedenkfeier zu Ende. Auch beim späteren Einzug der Vereine in das Festzelt, ließen es die Böllerschützen Wallersdorf noch einmal krachen. Dort zapfte der Schirmherr das erste Bierfass an. Bis spät in die Nacht hinein spielte das „Trio Vollgas“ auf, das seinem Namen alle Ehre machte. Gut gefüllte Bierkrüge in einem gut gefüllten Festzelt, bescherte dem Veranstalter einen Auftakt nach Maß.
Besonderer Ehrengast war der Staatssekretär für Wohnen, Bauen und Verkehr Josef Zellmeier. Dieser lobte die „Super Vorbereitung“ des Festes durch den Festausschuss und überreichte dem Festverein einen Keramikteller mit dem Bayerischen Staatswappen. Auch MdB Alois Rainer machte am Abend noch seine Aufwartung. Für besondere Verdienste um die Feuerwehr Oberpiebing wurden der langjährige Vorsitzende Bürgermeister Alfons Neumeier und der langjährige Kommandant Peter Pangerl, durch den Vereinsvorsitzenden Reinhard Bayerl zu Ehrenmitgliedern der FFW Oberpiebing ernannt. Am Samstagnachmittag wurden die Festmädchen von zu Hause abgeholt und zuletzt auch noch der Schirmherr mit dem Taferlbuben Christian. Zusammen mit dem Patenverein ging es per Bus zur Fahnenmutter Birgit Kainz nach Aufham, wo die Gäste in umgebauten ehemaligen Stallungen bei bester Bewirtung die folgenden Stunden verbrachten. Zum Bayerischen Abend war dann alles wieder im Festzelt versammelt, wo die Musikkapelle „Kaiserschmarn“ zum Tanz aufspielte. Am Sonntagmorgen begrüßte ein bayrisch-blauer Himmel die ankommenden Vereine und Festgäste. Die Dorfbevölkerung hatte Häuser und Zäune entlang des Marschweges beflaggt und mit Girlanden geschmückt. Besonders herausgeputzt auch der weitläufige Hof von Bernhard und Hermine Gierl, wo nach dem Kirchenzug der Festgottesdienst stattfand.
Auf dem von Obst- und Gartenbauverein Salching liebevoll geschmückten Altar feierten Pfarrer Dr.Raphael Mabaka und Pfarrer i.R. Ludwig Bumes, mit den Vereinen und den Ehrengästen, darunter Landrat Josef Laumer und den Bürgermeistern von Aiterhofen, Manfred Krä, Leiblfing Wolfgang Frank, Irlbach, Peter Bauer und Oberschneiding, Ewald Seifert Gottesdienst, der von der Gruppe Tau musikalisch gestaltet wurde. In seiner Predigt befasste sich Pfarrer Mabaka mit dem heiligen Gebot des Sabbats, das die Sonntagsarbeit verbietet. Doch Jesus lehrt uns, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, ihm im Konfliktfall zu dienen und nicht dem Gesetz. „ Seit 150 Jahren wirkt die FFW Oberpiebing in ihrer Gemeinde. In dem Leitspruch – Gott zur Ehr`, dem Nächsten zur Wehr`-, ist die Feuerwehr der von Jesus genannten goldenen Regel im Evangelium gefolgt und hat eine zeitlos adäquate Fassung erhalten. Unsere Feuerwehren leisten ihren Dienst nicht um ihrer selbst willen. Nein, sie tun das, um den Nächsten zu dienen und damit auch Gott die Ehre zu geben. Ohne ihren ehrenamtlichen Einsatz wäre unser Gemeinwesen schlichtweg nicht denkbar. Als Mann der Kirche sage ich Ihnen meinen Dank für ihren selbstlosen und beispielhaften Dienst der Nächstenliebe“, sagte der Prediger. Es folgte dann die Segnung der Fahnenbänder und der Fahne. Dabei trugen Festmädchen jeweils einen Prolog vor und hefteten dann die Bänder an die Fahne. Das Fahnenmutterband wurde von der Fahnenmutter Birgit Kainz übergeben, das Schirmherrnband von Elena Englberger, das Festmädchenband von Sophia Hilmer, das Trauerband der Gemeinde von Tamara Hochholzer, das Patenband des Festvereins von Simona Schmid und das Patenband des Patenvereins von Lena Scherm. Nach dem Gottesdienst würdigten der Vereinsvorsitzende Reinhard Bayerl, Festleiter Rudolf Englberger und der Schirmherr Bürgermeister Alfons Neumeier in kurzen Ansprachen die vielfältige Unterstützung bei der Festvorbereitung. Zum Mittagessen im Festzelt spielte dann die Festkapelle „Musikverein Mitterfels“ auf.
Bei hochsommerlichen Temperaturen machte sich am Nachmittag ein langer, von sieben Musikapellen und Spielmannszügen begleiteter Festzug durch das Dorf Oberpiebing. Immer wieder spendeten die vielen, am Straßenrand stehenden Zuschauer, spontan Beifall, wenn ein Verein mit hübscher Fahnenmutter und lieblichen Festmädchen vorbeizog oder die Fahnenträger kraftvoll die Kunst des Fahnenschwingens demonstrierten. Beim Abschluss im Festzelt zeigten die Fahnenträger bei der Fahnenparade noch einmal ihr Können. Am Abend unterhielten die „Denglinger Buam“ im Festzelt die gutgelaunten Besucher. Zum Ausklang am Montagabend im Festzelt heizten die Showband „Trixi & die Partylöwen“ den Besuchern noch einmal tüchtig ein. Das letzte offizielle Wort hatte das Festmädchen Elena Englberger. Im Namen aller Festmädchen bedankte sie sich beim Festausschuss, besonders bei der Fahnenmutter Birgit Kainz, für die fünf tollen Festtage – dem kann man sich nur anschließen.