Im Alter von 93 Jahren ist BGR Pfarrer Ludwig Bumes i. R am 8. Januar im Antoniusheim Münchshöfen verstorben. Am 12.Fewbruar 1930 hatte Bumes in Lohof , Gemeinde Oberschneiding, das Licht der Welt erblickt. Mit noch vier Geschwistern hatte er auf dem elterlichen Bauernhof die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht. Nach der Volksschule besuchte er das Humanistische Gymnasium in Straubing wo er 1950 das Abitur machte und in Regensburg mit dem Studium der Theologie begann. Am 29.Juni 1956 wurde er im Dom zu Regensburg zum Priester geweiht. Die Primiz folgte am 5.Juli in Oberschneiding. Seine erste Kaplanstelle war 1956 in Saal/Donau. Von dort wechselte er 1960 nach Amberg St. Martin. 1968 übernahm er die Pfarrei Lappersdorf, wo er 17 Jahre als Pfarrherr war. Auch in seiner letzten Pfarrei Waldmünchen blieb er 17 Jahre lang. Seit 1.September 2002 hatte Ruhestandspfarrer Bumes seinen Wohnsitz in Oberpiebing. Nach 20 Jahren hieß es erneut Abschied nehmen. Sein letzter Wohnsitz war das Antoniusheim in Münchshöfen Gemeinde Oberschneiding.
Wenige Tage nach Beginn des neuen Jahres ist Pfarrer Ludwig Bumes nun heimgegangen. Am Dienstag feierte Dekan Johannes Plank aus Straubing, mit 20 Priestern und einem Diakon, in der mit Blumen reichlich geschmückten Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Oberpiebing das Requiem. Es sang der Kirchenchor unter der Leitung von Wolfgang Krinner, an der Orgel begleitet von Gerhard Schormann. In seiner Predigt befasste sich der Dekan mit dem Leben und Wirken des verstorbenen Pfarrers Ludwig Bumes. „Das Leben wird rückwärts verstanden und vorwärts gelebt.“ Dieser Satz eines dänischen Philosophen, so der Dekan, habe Ludwig Bumes 2020 bei einer seiner Auszeichnungen zitiert und zwar rückblickend auf seinen Weg nach Santiago de Compostela den er im hohen Alter gegangen ist. Dazu hat er selber geschrieben: „Jetzt, als ich auf die letzte Wegetappe meines Lebens eingebogen bin, da blicke ich zurück und verstehe erst so manches was sich in meinem Leben gefügt hat, was nicht mein eigener Verdienst war, sondern wie mir immer wieder Menschen zugefallen sind, die mir geholfen haben oder wo ich den Herrgott spürte.“ Und was passe besser auf Bumes, als das Bild des Unterwegs seins, mit einem gefüllten Rucksack auf Wanderung Und den Inhalt des Rucksachs in Symbolen sprechen zu lassen, was Pfarrer Bumes für ein Mensch war. Ein Stück Brot beispielsweise drückt aus, einfach und bescheiden zu sein. Er habe gewusst was es heißt, für ein Stück Brot zu arbeiten. Das zweite Zeichen soll mit einem offenen Fenster den offenen Ludwig Bumes symbolisieren. Auf Menschen zugehen, sei ihm im Regelfall leicht gefallen. Das dritte Symbol, die Brille, erlaube einen besseren, tieferen und weiteren Blick, was, beispielsweise die Situation der Kirche angehe. Auch habe er gerne den Blick auf jene gerichtet, die um ihn waren, die ihm nahe standen. Kein Familienfest ohne Onkel Ludwig. Er habe sich ein Leben lang bewahrt, Menschen auch durch die Brille Gottes zu sehen. Wenn Bumes eines war, dann war er beweglich. Wenn er auf den Pilgerwegen zu Fuß seine Etappen zurücklegte, den Franziskusweg oder den Weg zum Grab des Apostels Jakob. Aber er war auch beweglich im Denken. So habe er sich stets für Theologie interessiert, was es neues gibt in der Kirche. Beweglichkeit bis ins hohe Alter – in Körper und Geist. „Das war ein großes Gnadengeschenk, das er noch so lange habe bewahren können und dürfen“, sagte der Dekan. Nach der Danksagung durch Ortspfarrer Heinrich Weber, folgten einige Grußworte: Generalvikar Monsignore Dr. Roland Batz für die Diözese Regensburg, Pfarrer Werner Gallmeier als langjähriger Weggefährte, Dagmar Genau, als Sprecherin des Pfarrgemeinderates Oberpiebing, Pfarrer Wolfgang Häupl für die Pfarrei Waldmünchen und Bürgermeister Markus Ackermann für die Stadt Waldmünchen.
Zur anschließenden Beisetzung im Priestergrab auf der Südseite der Pfarrkirche, hatte sich, trotz der Kälte, eine große Menschenmenge eingefunden. Mit dem „Salve Regina“, gemeinsam gesungen von den Priestern, ging die Beisetzung von Pfarrer Ludwig Bumes auf dem Friedhof in Oberpiebing zu Ende.
Fotos/Text: Bierl Josef