Zur Freude der Bürgerinnen und Bürger in Oberpiebing (Gemeinde Salching, Landkreis Straubing-Bogen) konnte nun die einfache Dorferneuerung offiziell abgeschlossen werden. Die Schlusszahlung der Fördersumme wurde vorzeitig angewiesen. Insgesamt förderte das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern die Maßnahme mit knapp einer Million Euro. Davon stammen rund 400.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Ein neu gestaltetes Kirchenumfeld, ein Kultur- und Bürgertreff, verbesserte Straßen und Gehwege und ein multifunktioneller Info-Pavillon: Dank der einfachen Dorferneuerung hat sich in der Ortsmitte von Oberpiebing in den vergangenen Jahren einiges getan. „Der Ort wurde ein Stück weit fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht. Es konnte nicht nur die Infrastruktur verbessert, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl in Oberpiebing gestärkt werden“, freut sich der zuständige Projektverantwortliche am ALE Niederbayern, Joscha Haebler.
Da der Fokus unter anderem auf der Leerstandbeseitigung lag, wurde als eine der ersten Maßnahmen im Jahr 2015 ein in die Jahre gekommenes Fahrschulgebäude an der Dorfstraße abgerissen. Ein paar Jahre später, 2018, wurde ein leerstehendes Bürogebäude zu einem Kultur- und Bürgertreff umgebaut. Damit wurde ein Ort der Begegnung für Jung und Alt mitten im Dorf geschaffen. Das Gasthaus Hollermeier hatte kurz zuvor aus Altersgründen geschlossen, weshalb ein neuer Ort der Zusammenkunft benötigt wurde. „Der neue Bürgertreff hat wesentlich dazu beigetragen, den Ort wieder zu beleben“, freut sich Bürgermeister Alfons Neumeier.
Außerdem wurden im Zuge der Umsetzung der Maßnahme die Dorfstraße, die Fahrbahnen der Außerhienthaler Straße, der Kirchmattinger Straße, der Wolfgangstraße und der Niederpiebinger Straße erneuert und die zugehörigen Gehwege gepflastert. Die Straßenbeleuchtung wurde im Bereich der Dorferneuerung erweitert und teilweise ausgetauscht. Beim Bürger- und Kulturtreff wurde der Vorplatz neu gestaltet und ebenso gepflastert sowie eine Multifunktionswiese angelegt. Im August 2023 wurde das „fliegende Dach“ mit Dachbegrünung fertig gestellt, welches als Unterstand für die Bushaltestelle dient. Darüber hinaus wurden am Bürger- und Kulturtreff sowie entlang der Kirchenmauer der Pfarrkirche St. Nikolaus zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen.
Durch die Bürgerbeteiligung am Planungsprozess konnte die Identifikation mit den Maßnahmen gestärkt werden. Die Privatförderung hat das selbstverantwortliche Handeln der Bürger zusätzlich angeregt.
Grundsätzlich sollen mit dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm ländlich strukturierte Dörfer vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Klimawandels auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden. „Dabei legen wir das Hauptaugenmerk darauf, den eigenständigen Charakter der Dörfer und der umgebenden Kulturlandschaft zu erhalten. Wir leisten Beiträge zur Verbesserung von Dorfökologie und Biodiversität, zum Klimaschutz, zur Energiewende, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Grundversorgung, zur Mobilität, zur Digitalisierung und zur Barrierefreiheit. Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden haben absoluten Vorrang in allen Planungsphasen“, so Hans-Peter Schmucker, Leiter des ALE Niederbayern. Aktuell werden am ALE Niederbayern rund 170 Dorferneuerungsprojekte in 140 Kommunen bzw. 300 Ortschaften bearbeitet. Von den Vorteilen profitieren rund 100.000 Menschen.