Akteure des Friedens werden
Salching.(jb) „Sinn des Volkstrauertages ist es, der Opfer von Krieg und Gewalt ehrend zu gedenken“, sagte Bürgermeister Alfons Neumeier, bei der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal. In der Gemeinde Salching begann die zentrale Feier zum Volkstrauertag am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Filialkirche Salching. Zelebrant war Pfarrer Dr.Raphael Mabaka. Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier vom Männerchor der Pfarrei unter der Leitung von Wolfgang Krinner, an der Orgel begleitet von Gerhard Schormann. In seiner Predigt bezog sich der Pfarrer auf das von Papst Franziskus 2016 eingeführte Jahr der Barmherzigkeit. „Heute, am Welttag der Armen, begehen wir den Volkstrauertag und gedenken dabei der Opfer der beiden Weltkriege“, sagte der Prediger. Die Kriegerdenkmäler, die hier bei uns in Deutschland fast in jedem Dorf zu sehen sind, erinnern uns an die Abermillionen Menschen, die in den Weltkriegen ihr Leben verloren haben. Sie sind ein Schrei, der bis zu Gott durchdringt, aber von und Christen unbeantwortet bleibt, weil wir nicht bereit seien, auf den Schrei zu hören; Kriege gab es nicht nur 1914 bis 1945. Mehr als 30 Kriege und bewaffnete Konflikte kosten jedes Jahr unschuldige Menschenleben. Nehmen wir den Impuls von Papst Franziskus mit in unseren Alltag und werden wir aktiv, jede Ursache von Krieg und Gewalt zu bekämpfen. „Lasst uns Menschen und Akteure des Friedens werden“, forderte der Priester. Nach dem Gottesdienst fand am Kriegerdenkmal nebenan eine Gedenkfeier statt. Dabei bildeten die Soldaten der Ehrenwachen und die Vereine mit ihren Fahnen einen würdigen Rahmen. Die Patenkompanie der Gemeinde Salching war vertreten durch den Kompaniechef Hauptmann Daniel Löbens und Hautfeldwebel Sandra Nagel. Auf die Gebete des Pfarrers folgte die Ansprache des Bürgermeisters Alfons Neumeier. „Der Volkstrauertag ist ein Gedenktag, mit dem viele Menschen in unserer heutigen Gesellschaft nichts mehr anfangen können, weil sie den Sinngehalt dieses Tages nicht kennen. Ist der Volkstrauertag tatsächlich etwas altmodisches, ein Relikt des 20.Jahrhunderts, das heute keinen Platz mehr hat?“, fragte der Bürgermeister. In den beiden Weltkriegen starben über 120 Millionen Menschen. Alle diese Menschen hatten Wünsche und Hoffnungen, die auf Grund menschenverachtender Politik brutal zerstört wurden. Deshalb ist der Volkstrauertag notwendig, gibt er doch den Menschen die Möglichkeit inne zu halten, die eigene Haltung zu überdenken und an die verantwortlichen Politiker zu appellieren, andere Wege als Krieg für eine Konfliktlösung zu finden. „ Sehen wir also den Volkstrauertag als ein wichtiges Erbe an. Benützen wir ihn um über Krieg und Gewalt nachzudenken und freuen wir uns, dass wir in einem Land ohne Krieg leben“, sagte der Bürgermeister. Und währen die Blaskapelle das Lied vom „Guten Kameraden“ intonierte, legten der Bürgermeister und der Kompaniechef einen Kranz nieder. Mit dem Lied der Bayern und der Nationalhymne ging die Gedenkfeier zu Ende.